Nord - Süd - Tour 2014

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Am Morgen wird Thomas ganz freundlich durch einen Vierbeiner geweckt. Der Hüttenwirt hat zwei Schweißhunde, absolut liebenswert und dem Menschen zugewandt. Als ich um sieben Uhr aufstehe, um Wanda zu versorgen, begleiten mich beide Hunde nach draußen, offenbar sehr erfreut, so früh jemanden zu treffen. Wanda gegenüber verhalten sie sich artig, beide Hunde sind ja den Umgang mit Pferden gewöhnt. Meine Eselin ist versorgt und ich will noch schnell ein paar Minuten zurück in mein Bett kuscheln, bevor es um acht Uhr Frühstück für uns gibt. Einer der beiden Hunde folgt mir wie selbstverständlich hinauf zu unserem Zimmer, ist beim Öffnen der Tür sofort durch, springt schwanzwedelnd zu Thomas ins Bett, wirft sich auf den Rücken und lässt sich behaglich den Bauch kraulen. Eigentlich ganz süß, wenn nur die vier total dreckigen Pfoten nicht wären. Die Bettwäsche jedenfalls ist hin, da ist nichts mehr zu retten. Der Hüttenwirt nimmt´s gelassen, es war vielleicht nicht das erste Mal. Wir wollen heute richtig in die Höhe, ein gutes Stück gehen und frühstücken alles was reingeht. Wanda wird gleich am Morgen gefordert, als wir steil aufsteigen und schließlich bei gut 2.000 Metern ankommen. Der Aufstieg hat einmal mehr gezeigt, wie gut sich meine Eselstute auf das schwierige Gelände in den Bergen eingestellt hat. Trittsicher und kräftig bewältigt sie die Höhe und fängt auf dem Hochplateau sogleich an zu grasen. Eine Pause ist angesagt, Thomas muss sich erst an die Höhe gewöhnen, das dauert zwei bis drei Tage. Wir wollen zur bewirtschafteten "Blutigen Alm" und bleiben den ganzen Tag auf der Höhe. Auf der Alm erwarten Wanda vier Artgenossen. Die Zwergesel sind bei unserem Eintreffen völlig aus dem Häuschen. Kurzerhand satteln wir komplett ab und lassen meine Eselin eine Weile zusammen mit den Alpen-Langohren laufen. Thomas und ich machen uns derweil im Gastraum über eine Riesenportion Kaiserschmarrn her. Total lecker. Im Laufe des Tages müssen wir unzählige Zäune auf- und wieder zumachen, sind froh, dass wir Ingos Werkzeug mit dabei haben. Echte Handarbeit in den Alpen. Am Nachmittag gehen wir hinunter in das nächste Tal nach Innerkrems. Dort werden wir im Gasthaus Raufner herzlich willkommen geheißen. Die letzte halbe Stunde unserer Tagesetappe gehen wir im Regen und ich bin erleichtert, dass Wanda im Stall stehen darf.

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