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Am Morgen wird Thomas ganz freundlich
durch einen Vierbeiner geweckt. Der Hüttenwirt hat zwei Schweißhunde,
absolut liebenswert und dem Menschen zugewandt. Als ich um sieben
Uhr aufstehe, um Wanda zu versorgen, begleiten mich beide Hunde nach
draußen,
offenbar sehr erfreut, so früh jemanden zu treffen. Wanda gegenüber
verhalten sie sich artig, beide Hunde sind ja den Umgang mit Pferden gewöhnt.
Meine Eselin ist versorgt und ich will noch schnell
ein paar Minuten zurück in mein Bett kuscheln, bevor es um acht Uhr Frühstück
für uns gibt. Einer der beiden Hunde folgt mir wie
selbstverständlich hinauf zu unserem Zimmer, ist beim Öffnen der Tür
sofort durch, springt schwanzwedelnd zu Thomas ins Bett, wirft sich
auf den Rücken und lässt sich behaglich den Bauch kraulen.
Eigentlich ganz süß, wenn nur die vier total dreckigen Pfoten nicht
wären. Die Bettwäsche jedenfalls ist hin, da ist nichts mehr zu
retten. Der Hüttenwirt nimmt´s gelassen, es war vielleicht nicht das
erste Mal. Wir wollen heute richtig in die Höhe, ein gutes Stück
gehen und frühstücken alles was reingeht. Wanda wird gleich am
Morgen gefordert, als wir steil aufsteigen und schließlich bei gut
2.000 Metern ankommen. Der Aufstieg hat einmal mehr gezeigt,
wie gut sich meine Eselstute auf das schwierige Gelände in den
Bergen eingestellt hat. Trittsicher und kräftig bewältigt sie die
Höhe und fängt auf dem Hochplateau sogleich an zu grasen. Eine
Pause ist angesagt, Thomas muss sich erst an die Höhe gewöhnen, das
dauert zwei bis drei Tage. Wir wollen zur bewirtschafteten "Blutigen
Alm" und bleiben den ganzen Tag auf der Höhe. Auf der Alm erwarten
Wanda vier Artgenossen. Die Zwergesel sind bei unserem Eintreffen
völlig aus dem Häuschen. Kurzerhand satteln wir komplett ab und
lassen meine Eselin eine Weile zusammen mit den Alpen-Langohren
laufen. Thomas und ich machen uns derweil im Gastraum über eine
Riesenportion Kaiserschmarrn her. Total lecker. Im Laufe des Tages
müssen wir unzählige Zäune auf- und wieder zumachen, sind froh, dass
wir Ingos Werkzeug mit dabei haben. Echte Handarbeit in den Alpen.
Am Nachmittag gehen wir hinunter in das nächste Tal nach Innerkrems.
Dort werden wir im Gasthaus Raufner herzlich willkommen geheißen. Die
letzte halbe Stunde unserer Tagesetappe gehen wir im Regen und ich
bin erleichtert, dass Wanda im Stall stehen darf.
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