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Frisch ausgeruht gehe ich am folgenden Tag von Oberrain
Richtung Mitterberg, vorbei am Schloss Moosham nach Pischelsdorf.
Thomas ist auf dem Weg zu mir, wir haben ein paar Mal telefoniert und in Pischelsdorf wollen wir uns endlich treffen. Ich
stehe gerademal 10 Minuten auf dem Hof der Familie Wind, als unser
Auto mit Anhänger eintrifft. Alles hat gut geklappt, ich bin
erleichtert. Ab hier gehen wir zu zweit mit Wanda, wollen durch die Nockberge
nach Pusarnitz und gemeinsam an meinem Zielort ankommen. Wir planen
die Route und ordnen unser Gepäck neu. Zelt, Isomatte,
Kochausrüstung und ein paar weitere Ausrüstungsgegenstände bleiben
im Auto, dafür kommen Thomas´ Klamotten dazu. Wir gehen von Hütte zu
Hütte und nutzen die Dichte der Gasthäuser in dieser Region. Auto
und Anhänger bleiben zurück auf dem Hof der Familie Wind und so
brechen wir am Dienstagmorgen gemeinsam auf in Richtung Nockberge.
Das Wetter hält sich einigermaßen, es lässt sich gut wandern.
Unterwegs gibt es viel zu besprechen, ich erzähle von meinen
Eindrücken und erfahre die neuesten Informationen aus der Heimat. Im
Bundschuhtal gehen wir einen Weg durch ein Sumpfgebiet. An mehreren
Gattern muss der Stacheldrahtzaun geöffnet oder Balken an die Seite
gehievt werden, damit wir mit Wanda durchgehen können. Alles nicht
so schlimm. An einer Stelle ist der Übergang jedoch so morastig, dass eine
alternative Übergangstelle gesucht werden muss. Weiter oben in der
Wiese scheint es zu gehen. Wanda folgt widerwillig und sackt
plötzlich mit einem Hinterbein tief ein und lässt sich kurz auf ihr Hinterteil fallen. Bevor der Schreck so richtig Raum greift, hat
die Eselin sich aus eigener Kraft wieder befreit, steht auf ihren
Beinen und schreitet hinüber auf trockenen Untergrund. Die Hufschuhe
habe ich vorher schon abgenommen, zumindest einer wäre bei dieser
Aktion vielleicht unwiederbringlich verloren gegangen. Wir erreichen
die Mehrl-Hütte und werden aufgenommen. Wanda bekommt sogar den
Stallplatz der Pferde, die in der kommenden Nacht auf der Koppel
bleiben. Das Bergsteigeressen auf der Hütte schmeckt heute besonders
gut, es gibt Spaghetti Bolognese. Die Mehrl-Hütte liegt auf 1.700
Meter Höhe und steht exakt auf der Landesgrenze zwischen Kärnten und
Salzburg. Morgen gehen wir also rein nach Kärnten. Mein Ziel rückt
jetzt auf einmal ganz nah.
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