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Wir sind noch nicht ganz oben, da kommt mir mein Mountainbiker bergab wieder entgegen, diesmal schiebt er sein Sportgerät, ein Reifen
ist platt. Ich schätze den jungen Mann auf 18 - 19 Jahre und denke
kurz an meinen Sohn Nils, der würde sein Rad jetzt womöglich einfach
schultern und nach unten laufen. Oben an der Oberhütte wissen
bereits alle, dass ich komme. Mit einem großen Hallo werden wir
begrüßt, total ausgekühlt bei 4 Grad Celsius. Ich habe mir
vorgenommen, drei Nächte hier oben zu bleiben. Das Wetter soll sich
wieder bessern, den Abstieg will ich nicht im Regen riskieren. Ich
schlafe in der ersten Nacht gemeinsam mit 10, in der zweiten mit 16
Leuten im Matratzenlager. Alles kein Problem. Die dritte Nacht
allerdings ist unangenehm und aufwändig. Eine verbleibenden Gruppe
feiert am Abend feuchtfröhlich. Ich geselle mich dazu und es ist
richtig nett. Schließlich wird es
irgendwann Zeit, schlafen zu gehen. Ein Wandersmann lässt die Gruppe
wissen: " Wenn ich schlafe, dann schlafe ich. Allerdings sagt man
mir nach, ich würde ganz fürchterlich laut schnarchen." "Stimmt
!",
bestätigen vier Leute lachend wie aus einem Munde, "Deswegen
haben wir uns ja auch ein Extra-Zimmer genommen." Mir schwant nichts
Gutes. Ich kündige der Hüttenwirtin bereits jetzt vorsorglich an,
möglicherweise demnächst mit meiner Matratze wieder runter in den
Gastraum zu kommen. Wir liegen zu fünft im Matratzenlager und es
dauert vielleicht zweieinhalb Minuten, bis sich ein wirklich mehr
als fürchterliches Schnarchen aufbaut, an schlafen ist überhaupt
nicht zu denken. Ich baue die Matratze aus der Lagerstätte aus und
gehe nach unten, dort werden noch die Tische für das Frühstück am
Morgen gedeckt. Die Hüttenwirtin grinst, als ich mich vor den Tischen
für die Nacht einrichte. Hier kann ich jedenfalls schlafen.
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