Nord - Süd - Tour 2014

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Ankunft in Pusarnitz

Der Überstieg über den Oberhüttensattel wird unsere Königsdisziplin. Es geht steil hinauf und es sind verschiedene Hindernisse zu bewältigen. Die in den Weg eingelassenen Viehsperren sind nicht immer auf die gleiche Art und Weise zu lösen. Manchmal sind die Stacheldrähte des Zauns an der Seite eh schon viele Male geöffnet und wieder zusammengerödelt worden, diese Stellen sind leicht zu gehen. Dann gibt es noch die Stromtore. Von links und rechts reichen Kunststoffpeitschen mit Litze über den Weg, die Stelle kann mit dem Auto problemlos durchfahren werden, weil die Peitschen zur Seite schwingen können und die Autos dabei nicht beschädigen. Die einfachste Lösung wäre, das Weidezaungerät auszuschalten. Den Weg hinauf sind die Geräte jedoch oft in abschließbaren Stahlkästen untergebracht. Ich suche mir einen Stock, möglichst trocken, drücke die eine Strompeitsche an die Seite und ziehe mit der anderen Hand und etwas Überredungskunst Wanda hinter mir her. Und bloß nicht die andere Peitsche berühren.  Wenn allerdings unter dem Gitter auch noch ein Bach verläuft, wird es knifflig für meine Eselin und mich. An einer Stelle bietet sich keine andere Möglichkeit an. Wir müssen durch den Bach. Wanda sieht das ganz und gar anders, sie bleibt wie angewurzelt stehen und auch alles Bitten und Zetern hilft nicht. Ich kann und darf eigentlich gar nicht böse sein, meine schlechte Laune bleibt dennoch nichts aus. Dann höre ich es den Weg von unten leicht klappern. Ein junger Mountainbikefahrer kommt wie gerufen und hilft mir auf bewährte Weise, indem er sich hinter Wanda stellt und ihr die Hand aufs Hinterteil legt. Schwupps sind wir drüben und der Fahrradfahrer wieder auf seinem Sattel. Links und rechts gibt es wenig Grünes und der Weg ist klar eingegrenzt, so dass ich meine Eselin einfach gehen lassen kann, damit sie sich ihren eigenen Weg hinauf sucht. Sie geht mir etwas zu weit auf der Kante, ist jedoch inzwischen so trittsicher, dass ich mir keine Sorgen mache. Unterwegs ergibt sich an der Vögeialm die Möglichkeit zur Einkehr, die Hütte befindet sich jedoch in einem eingezäunten Terrain. Wie ein Fort im wilden Westen denke ich. Ich komme mit Esel nicht so ohne weiteres hinein. Gitter in der Straße, rundherum fester Zaun, scheinbar aussichtslos. In der Nähe entdecke ich einen Stapel Bretter, vielleicht soll an der Hütte gebaut werden, jedenfalls kommen mir diese Hilfsmittel wie gerufen. Ich schleppe eine ausreichende Anzahl zum Gitter und lege eine großzügige Brücke für meine Eselin. Wanda ist überzeugt von meiner Arbeit und geht hinüber.

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