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Der Regen bleibt auch am Dienstag
mein Begleiter. Trotzdem ist meine Stimmung gut. Wanda freut sich,
mich zu sehen und wir starten die Tagesetappe, die uns heute bis
Altenmarkt in der Nähe von Radtstadt führt. Keine stark befahrenen Straßen, sondern halbhoch
durch die Berge
verläuft unser Weg. Ich freue mich auf den Tag
und die Herausforderungen, die unterwegs auf uns warten. Ein paar
Hindernisse musste ich schon bewältigen. An einem dreieckig
angeordneten Zaundurchgang, der zu eng für meine Eselin war, konnte
ich einen Pfahl ganz einfach aus der Erde ziehen, um Wanda
durchzuführen. Habe natürlich hinter
uns alles wieder in Ordnung gebracht. Heute ist der Tag der Stahlgitter
in den Straßen. Am ersten habe ich Glück. Gleich daneben befindet
sich ein Weidetor, das ich mit etwas Kraftaufwand zur Seite
bewegen kann. Am zweiten Gitter habe ich weniger Glück. Zwar ist ein
Brett, vielleicht für Fahrradfahrer, eingebaut, die Stelle ist aber
mit Esel viel zu riskant zu gehen, zumal direkt unter dem Gitter laut gurgelnd und
rauschend ein Bach verläuft. Der Zaun links und rechts ist stabil
gebaut, außerdem habe ich nicht den Mut, ihn hier direkt an der
Straße auseinander zu bauen. Wir gehen einen ziemlich langen Umweg. Nachmittags sind wir
erneut
total durchgeweicht, schwere Regenwolken haben sich hier an den
Bergen festgesetzt. Die Temperaturen sind merklich zurückgegangen,
die Pausen fallen kurz aus, weil ich schnell anfange zu frieren. Auf
keinen Fall will ich heute im Zelt schlafen und für Wanda muss ein
Stallplatz gefunden werden. In Altenmarkt werden wir zunächst
abgewiesen. Am ersten, zweiten und auch am dritten Gasthaus findet
sich kein Platz für uns. Ich bin erleichtert, als ich schließlich auf einem Reiterhof ein sehr schönes Quartier für uns
beide nutzen darf.
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