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Und das mit dem Aufladen ist gar nicht so
einfach und soll im Folgenden nicht unerwähnt bleiben, weil es gleichermaßen ärgerlich
wie lustig ist. Ich befinde mich aktuell nicht gerade in
einer Metropolregion, Geschäfte die entsprechende Dienstleistungen
anbieten, sind rar gesät. Auch Thomas Zuhause in Deutschland kann nicht helfen. Ich muss das
Geschäft mit dem Mobilfunk-Riesen in Österreich selbst abschließen, zu einer
Tankstelle oder in einen etwas größeren Laden gehen, um mir einen
sogenannten
KLAX-Ladebon zu kaufen. Allein diese Bezeichnung weckt meinen Unmut. Der KLAX-Ladebon ist ein Zettel, auf dem ein
14-stelliger Guthaben-Auflade-Cash-Code steht. Mit diesem
14-stelligen T-Mobile-Guthaben-Auflade-Cash-Code muss ich dann meine
Berechtigung zu telefonieren via Smartphone-Tastatur-Kombination
erneuern. Hilfsweise könnte ich auch eine kostenfreie
Auflade-Support-Hotline anrufen, um den gekauften Code mit
Unterstützung zu aktivieren. Es ist so dermaßen
grauenvoll, aber ich weiß, ich muss da durch. Ich will meinen
Tourenplaner weiterhin nutzen und abends mit meinen Leuten
telefonieren. Am nächsten Tag regnet es fast ununterbrochen.
Außerdem müssen wir viele Kilometer direkt an der Bundesstraße
entlanggehen, totaler Stress für Wanda und mich. Ich bin richtig
froh, dass ich eine farblich sehr auffällige Jacke trage, das hilft den Autofahrern, uns frühzeitig zu erkennen. Unterwegs kaufe
ich mir zwei Tafeln Milka Schokolade. Nervenfutter für meine vom
Regen doch etwas getrübte Stimmung. Von Klax-Ladebons ist nichts zu sehen. Hier und jetzt könnte ich die Tour
abbrechen, schießt es mir kurz durch den Kopf. Wenige Kilometer weiter verläuft
zumindest ein Fahrradweg direkt neben der Straße, ab jetzt lässt es sich
ganz gut gehen. Wanda und ich sind nach und nach total
durchgeweicht, ich beschließe deswegen, in St. Martin am Tennengebirge
ein Zimmer zu nehmen. Im Gasthof Post finde ich für Wanda einen
schönen, trockenen Stallplatz und für mich ein wunderbares Zimmer. Eine
Nacht schlafen wie Sissi denke ich grinsend, als ich beim Betreten
des Raums ein Himmelbett erblicke. Ich bin heute eine ordentlich
lange Strecke gegangen, bei Regen macht man halt wenig Pausen. Als
erstes gönne ich mir eine mindestens halbstündige warme Dusche und
danach ein wenig Schlaf. Später werde ich im Gasthof eine
Kleinigkeit essen. Ach ja, und eine Tafel Milka ist ja auch noch da.
Mit dem WLAN des Gastgebers schicke ich meine neuesten Bilder in
die Cloud und weiß, dass mein "Redakteur" Zuhause sie
bald auf meine Homepage stellen wird.
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