Nord - Süd - Tour 2014

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Der Regen verzieht sich auch am nächsten Tag nicht. Morgens geht es noch. Dafür erwartet mich eine widerlich schleimige und klebrige Überraschung. Überall im Vorzelt sind Nacktschnecken. Auf der Zeltbahn, auf dem Sattel und ganz eklig auch in meinen Schuhen. Mir bleibt nichts anderes übrig, als sie alle mit den Händen abzusammeln. Meine Finger kleben aneinander. Eigentlich ist es gar nicht so schlimm, denke ich mit einem Grinsen auf dem Gesicht. Was bleibt, ist eine Schleimspur auf meiner neuen Bluse. Naja, heute will ich ja zu Ingo, der hat bestimmt eine Waschmaschine. Jedenfalls beschließe ich, ab jetzt meine gesamte Ausrüstung mit in das Innenzelt zu nehmen. Unterwegs gehen wir zum Teil Schotter- und Sandwege bergauf. Zum Schutz gegen Ausspülungen sind Wasserrinnen aus Holz oder Stahl quer eingebaut. An eine solche Rinne kommen wir und sie führt richtig viel Wasser. Es gurgelt und rauscht. Wanda macht eine Vollbremsung und nimmt die Stelle kritisch in Augenschein. Ich rede beruhigend auf sie ein, bis sie die Stelle schließlich mit einem gewagten Sprung hinter sich bringt. Was für eine tolle Eselin. Wir gehen eine alte Bahntrasse zwischen Mond- und Wolfgangsee. Es regnet ununterbrochen. Fast freue ich mich, als vor uns ein etwa 50 Meter langer Tunnel auftaucht und wir für ein paar Sekunden im Trockenen wandern. Als wir ein Café erreichen, setze ich mich auf eine Pause unter einen großen Sonnenschirm und nehme Wanda kurzerhand mit. Niemand erhebt Einwände. Wanda benimmt sich einwandfrei, ihre Hinterbeine bleiben zusammen.

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