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Ich beabsichtige zunächst, in einem alten, ausrangierten
Kleinbus zu schlafen, der innen sehr gemütlich ausgebaut ist. Es ist
allerdings doch etwas feucht im Innenraum und meine Gastgeberin
bietet mir deswegen ein Bett im Haus an. Wanda steht warm
und trocken im Stall. Das Wetter bessert sich und damit auch meine
vom Regen etwas getrübte Stimmung. Am Donnerstag ist die Grenze zu
Österreich nicht mehr weit. Es gibt allerdings noch so einiges zu bedenken und ich
beschließe, heute nur bis Simbach zu gehen. In der Stadt trenne ich
mich von meinem Jeanshemd und kaufe mir ein langärmliches Exemplar - endlich.
Außerdem kaufe ich mir eine großzügig ausgestattete Prepaid-Karte für mein Smartphone,
weil Internet im Ausland mit deutscher Sim-Karte einfach viel zu
teuer ist. Für die Nacht habe ich meine Eselin und mich in einem
Reitstall unterbringen können. Auf der Anlage entdecke ich ein sehr
ungewöhnliches Foto. Es zeigt eine junge Frau, die auf Wanderschaft
ist. Zusammen mit einem Ochsen, der vor einen Karren gespannt ist.
Ich bin schwer beeindruckt. Frau und Ochse waren vor einem Monat hier
im Reitstall zu Gast.
Beide gehen Jahr für Jahr von März bis Oktober. In den Wintermonaten arbeitet sie in der
Schweiz. Also bin ich doch nicht die Verrückteste, denke ich. Ein
phantastisches Bild, wie gerne wäre ich ihr begegnet. Ich esse
zusammen mit meinen Gastgebern und besuche am Abend ein Konzert.
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