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Die Fähre liegt an
Land. Es ist eine der letzten Gierseilfähren Bayerns und sie fährt
rüber ans andere Ufer nach Stephansposching. Ganz ohne Motor, nur
durch die Strömung der Donau bewegt, befördert sie Kraftfahrzeuge
und viele Radfahrer zwischen den Flussufern. Und heute auch einen
Esel. Wir gehen rauf und es kommen noch zwei Autos und ein Motorrad
dazu. Die Fähre legt ab und komischerweise will Wanda sich ständig
an ein Auto lehnen. Das ist für sich genommen schon problematisch,
aber bepackt mit Packtaschen und Zaunpfählen an der dem Auto
zugewandten Seite bekomme ich leichte Panik. Der Seitenspiegel des
Autos
klappt nach innen und die Situation wird richtig stressig. Dem
Autofahrer kriechen hektische Flecken aus dem Kragen. Wanda ist
unruhig und ich bin froh, als wir drüben in Stephansposching
ankommen. Gott sei Dank ist nichts zu Bruch gegangen. Der Fährmann
gibt uns sogar noch genügend Zeit für einige gestellte Bilder auf der
Fähre. Meine Gefühle sind unbeschreiblich, fast habe ich Tränen in
den Augen. Bis hierhin bin ich schon gekommen. Bis an die
Donau. Den großen Strom, um den sich so viele sagenhafte Geschichten
ranken. Für heute bleibe ich in Stephansposching auf dem Hof von
Lore und Sepp Gürster. Am Abend sitze ich mit drei Ehepaaren
zusammen und erzähle über meine Tour. Die Nächte sind im Moment
ohnehin kurz. Die Mähdrescher laufen rund um die Uhr. So auch hier
auf den Schlägen rund um den Hof, bis weit nach Mitternacht. Am
Morgen habe ich das Glück, einen Hufschmied zu treffen. Auch noch
jemand Besonderes. Der Mann ist hauptberuflich Hufschmied bei den in
Bayern stationierten Gebirgsjägern der Bundeswehr. Die Gebirgsjäger
verfügen über 60 Mulis. Mulihufe entsprechen im Wesentlichen
denen der Esel und so habe ich sogar einen echten Fachmann für
Wandas Hufe.
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