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Am Freitag spüre ich wieder das ungeduldige
Kribbeln, wie ein Sportler vor dem Start. Ich will heute in
Mariaposching mit der Fähre über die Donau
übersetzen. Ich bin mir verhältnismäßig sicher, dass alles gut
klappen wird. Meine Eselin ist sehr fährerfahren, unzählige Male
sind wir Zuhause mit der Missunder
Fähre über die Schlei gefahren. Ich verabschiede mich von meinen
Gastgebern und mache mich auf den Weg. Leider muss ich eine Strecke
direkt an der Straße entlanggehen. Belastend für Wanda - und damit
auch für mich. Nicht jedes Auto fährt rücksichtsvoll an uns vorbei.
Außerdem ist es wieder drückend warm. Ich habe einen leichten
Sonnenbrand auf den Oberarmen und hatte mir für heute eigentlich
vorgenommen, endlich eine langärmliche Bluse zu kaufen. Meine Gastgeber
haben es sich dankenswerterweise nicht nehmen lassen, mir ein Hemd zu
schenken. Ein Jeanshemd, viel zu groß aber mit langen Armen. Es
schützt meine lädierten Arme. Ich
überlege, wie ich auf die Menschen unterwegs wohl wirke. Vor ein
paar Tagen hat mir ein Bauer eine Sonnenkappe mit dem Aufdruck NVG-bovex
GmbH geschenkt, ein Werbegeschenk der gleichnamigen Firma, die als
bäuerlicher Vermarkter im Auftrag der VVG Nordbayern e.G. und der
Viehzentrale Südwest GmbH tätig ist. Jetzt trage ich auch noch das
zu große Hemd. Vielleicht sehe ich aus wie eine Landstreicherin? Wir
machen eine ausgedehnte Pause, bevor es über die Fähre geht. Ich
nutze die Zeit und melde mich telefonisch bei dem für den Landkreis
zuständigen Veterinäramt, weil ich in Österreich für Wanda ein amtstierärztliches
Einreisepapier brauche. Am kommenden Montag wollen wir einen Termin vereinbaren. Schließlich kommt
Mariaposching in Sicht.
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