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Den ganzen Tag gehen wir parallel zur Donau,
ich kann sie nicht sehen, aber ich weiß, dass sie wenige Kilometer
westlich in die Richtung fließt, in die Wanda und ich im Moment
wandern. Mittags will ich in Frauenzell eine ausgedehnte Pause
machen. Ich finde ein richtig schönes Plätzchen, sattle Wanda ab und
fange an, es mir gemütlich zu machen. Wie aus dem Nichts taucht ein
Mann auf, wohl ein Gemeindearbeiter, und packt sein Equipment aus
einem Wagen aus. Ich erkenne einen Freischneider und ahne Ungutes. In der Tat startet er das Höllengerät und mäht vor
sich hin, ungefähr so lange wie meine Pause dauert. Na, toll. Am
Nachmittag treffe ich im Wald auf die Klause von Wiesent, eine
Einsiedelei. Ein klitzekleines Häuschen, innen ausgestattet mit zwei
mit Schafsfellen gepolsterten Holzbänken und einem Tisch. An der
Wand hängen hunderte von Zetteln, auf denen Fürbitten und Sprüche zu
lesen sind. Ein Zettel erfreut mich sehr. Darauf steht folgender
Spruch geschrieben: "Es ist nicht
schlim wen euch das Geld
ausgeht. Dan kommen andere + bessere Zeiten."
Wer mag der
Philosoph gewesen sein? Ich hefte meinen Zettel an die Wand und
danke auf diese Art und Weise für den Moment allen, die mir meine Tour
ermöglicht haben. Unser Tag endet auf einem kleinen Bauernhof
in
Wiedenrös oberhalb von
Wörth. Ich schlage unser Nachlager auf und
versuche, mit meiner Familie zu telefonieren. Am
Güllewagen
schließlich hat mein Smartphone ein wenig Empfang.
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