Nord - Süd - Tour 2014

Seite 37

 

Am nächsten Tag genehmige ich mir zunächst in aller Ruhe eine Rundum-Versorgung. Der Ort hat einen Arzt, eine Apotheke, einen Frisör und einen NETTO. Genau in dieser Reihenfolge besuche ich diese Anlaufstellen, Wanda wartet brav draußen vor der Tür. Beim Friseur bitte ich um einen Trockenhaarschnitt. Einen Zentimeter bitte. In diesem Moment ist mir nicht klar, dass ein Friseur-Zentimeter bedeutend länger ist, als in meiner Vorstellung. Jedenfalls bin ich einigermaßen überrascht, wie kurz es geworden ist. Naja, eben auf Vorrat geschnitten. Ich will ja noch weit über die Alpen. Beim NETTO treffe ich auf einen alten Herrn, der aus seinem Mercedes A-Klasse steigt und auf seinen Gehstock gestützt auf mich zukommt. Er beginnt zu erzählen und hat ganz glänzende Augen. Er habe in jungen Jahren auch Esel gehabt. Dalmatinische Esel. Mehrmals sei er in den 60er-Jahren mit seiner Mercedes-Limousine nach Jugoslawien gefahren, um dort günstig Eselfohlen zu kaufen. Einmal habe er sogar vier Fohlen für nur 10 Deutsche Mark erworben. Der Transport sei recht einfach gewesen. Ein Fohlen habe er auf der Rückbank transportieren müssen, weil nicht mehr als drei Tiere in den Kofferraum gepasst hätten. Die Fohlen müssen recht klein gewesen sein, denke ich spontan und bin leicht irritiert.

zurück zur Startseite ...

weiter zur Seite 38 ...