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Zwar bin ich eigentlich in Bayern, werde hier
und da jedoch freundlich aber bestimmt darauf hingewiesen, dass ich in
Oberfranken sei.
Die Tour wird landschaftlich wieder richtig
interessant. Freitagmittag kann ich weit hineinsehen in den
Kötteler Grund, einem Tal hindurch durch scheinbar unberührte Natur.
Auf meinem Weg begleitet mich nur Vogelgezwitscher, leise auch das
Rauschen der Köttel, die hier entlang fließt. Ansonsten ist es
still, abgesehen natürlich von dem gelegentlichen Schnauben meiner
Eselin. Felsbrocken tauchen auf, ein Hinweis darauf, dass ich mich
am Rande der Fränkischen Schweiz befinde, die europaweit als
Kletterparadies gilt. Meine Tagesetappe endet in dem kleinen Ort
Weihersmühle. Hier gibt es einen Gasthof Forelle und ich sehe in
Gedanken schon ein Festmahl mit frischem Fisch und einer kühlen
Weißweinschorle vor mir auf dem frisch gedeckten Tisch stehen.
Leider wird daraus nichts, das Gasthaus hat schon vor einiger Zeit
geschlossen. Ärgerlich. Mir bleibt mein Knäckebrot und warmer
Apfelsaft. Abends sitze ich vor meinem Zelt und plane die Strecke
für den Samstag. Auf der Karte sehe ich, dass weitere Täler auf uns
warten. Wir gehen am folgenden Tag durch eine phantastische
Landschaft. Durch das Wachholdertal und an der Erbach entlang durch
das gleichnamige Tal. Immer wieder erheben sich mitten im Wald
riesige Felsbrocken. Eine urige Gegend.
Samstag schließlich endet die fünfte Woche in
Schönfeld bei Hollfeld. Ich bin in Bayern angekommen, besser gesagt
im Naturpark Fränkische Schweiz. Hier bin ich mit Hund und Esel
durch Täler und Wälder gewandert, außerdem an Flüssen entlang, deren
Namen mir bislang nicht bekannt waren.
In den letzen Tagen habe ich mit Oma
telefoniert, sie wird in diesem Jahr 99 Jahre alt. Wie es mir gehe
und wie weit ich denn schon gewandert sei, fragte sie mich. Mir gehe
es gut, und ich sei bereits gut 450 Kilometer gewandert, entgegnete
ich. Omas spontane Antwort: " Ach, Barbara, weiter also noch
nicht?", lässt mich heute noch schmunzeln.
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