Nord - Süd - Tour 2014

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Am Morgen ist das Wetter nicht gut. Es ist kalt und feucht, die Wolken hängen tief. Unsere am Tag zuvor gewaschene Funktionskleidung ist nicht vollständig trocken geworden. Thomas steht im Bad und föhnt seine Unterwäsche. Wir brechen auf und gehen auch heute hoch in die Hohen Tauern, folgen im wesentlichen ausgeschilderten Mountainbike-Strecken und gehen parallel zur Autobahn A 10. An einem Abzweig folgen wir einem alten Hohlweg sehr steil bergauf und gelangen an eine kleine Holzbrücke, die über einen Bach führt. Beim Betreten der Brücke gerät meine Eselin ins Rutschen und lässt sich kurzerhand auf den Bauch fallen. Relativ unaufgeregt liegt sie dort und überlässt mir die weitere Planung. Gepäck ab und Wanda in die richtige Richtung bewegen, damit sie nicht Richtung Bach rutscht und schon steht meine Eselin wieder auf den Beinen. Es ist nichts passiert. Wir satteln sie wieder auf, finden allerdings keine alternative Stelle zum Überqueren des Bachs und sind gezwungen umzudrehen. Ärgerlich, wir müssen einen längeren Umweg gehen. Am mutmaßlich höchsten Punkt steht uns derselbe Graben erneut bevor. Wieder führt eine nasse und schmierige Holzbrücke hinüber. Wir versuchen, die Brücke mit Erde und kleinen Steinen begehbar zu streuen, wagen es aber nicht mit Wanda. Für den Moment sind wir ziemlich deprimiert. Unser Kartenmaterial weist hier am Berg keine alternative Strecke aus. Wir müssen vielleicht zurück an unseren Ausgangspunkt nahe Kremsbrück. Wir gehen zurück und fragen an der ersten Hütte nach. Doch, es gäbe eine Möglichkeit, hochzugehen, erzählt uns eine ältere Dame. Ganz in der Nähe, versteckt im hohen Gras, zeigt sie uns einen ausgedienten Wirtschaftsweg, der würde hochführen bis zum Wallner. Dort sei eine weitere Straße, der wir folgen könnten. Wir sind erleichtert und steigen hoch. Ab jetzt gehen wir ganz komod am Hang entlang durch die Hafner-Gruppe der Hohen Tauern. Eins habe ich auf meiner Tour gelernt: Wenn man unterwegs ist, muss man die Menschen fragen und mit Glück jemanden treffen, der etwas über ein gutes Quartier erzählen kann. Wenn dieser Jemand keinen Rat weiß, kennt er aber vielleicht jemanden, der etwas weiß. So funktioniert Vernetzung und die brauche ich dringend auf meiner Tour. Das Wetter ist inzwischen gekippt. Im strömenden Regen gehen wir runter nach Gmünd, und ich weiß, dass wir uns hier in der kleinen Stadt im Hotel Prunner melden müssen. Der Hotel-Prunner hat einen Bruder, den Prunner-Landwirt, der soll einen Stall haben hier in der Stadt. Ich habe Glück. Im Hotel Prunner gibt es für uns ein nettes Zimmer und beim Bauern Prunner für meine triefend nasse Eselin einen warmen Stallplatz. Nach dem Essen breiten wir in der Hotellobby das Kartenmaterial und unsere Elektronik aus, ich will die neuesten Informationen für meine virtuellen Mitwanderer bei Facebook online stellen und die Tour für den nächsten Tag planen. Von Gmünd aus ist es nicht mehr weit bis nach Pusarnitz.

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