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Die Tagesetappe ist mit 23 Kilometern lang und
ich bin ziemlich erschöpft, als wir Behringen erreichen. Ich schlafe
in einem wunderschön bunt bemalten Schäferwagen. Die nächsten Tage
sind besonders. Thomas reist an und wir verbringen ein Wochenende
auf dem Jugendbauernhof der Kommunität und Gemeinschaft SILOAH in
Neufrankenroda. Dorthin wandere ich am Freitag. Hier leben und
arbeiten die Menschen in christlicher Gemeinschaft. Herzstück der
Siedlung ist der Kinder- und Jugendbauernhof. SILOAH bietet ein sehr
breit gefächertes Freizeitprogramm für jung und alt, Landwirte der
Gemeinschaft züchten und vermarkten unter anderem selbst gezüchtete
Zwergzebus, und ein Hofladen heißt Gäste mit ausgesuchten Leckereien
aus fairem Handel willkommen. Der größte Schatz der Gemeinschaft
sind bestimmt auch die herzliche Gastfreundlichkeit und das
Interesse an den Menschen, die hier zu Besuch sind.
Vom Hof aus unternehmen
wir Ausflüge in die Region, besuchen einen Mittelaltermarkt an der
Burgruine Brandenburg, um dort altes Handwerk kennenzulernen und
Zebu-Döner zu essen. Und natürlich die Wartburg, die hoch über der
Stadt Eisenacht emporragt. Außerdem statten wir dem Hainich einen
Besuch ab und steigen auf in den Baumkronenpfad, hoch oben in den
Wipfeln des Waldes. Gerade findet die Fußball-Weltmeisterschaft in
Brasilien statt und am Samstag spielt Deutschland gegen Ghana. Auf
dem Bauernhof in Neufrankenroda gibt es keinen Fernseher, die
Internet-Verbindung ist hier schlecht. Bedauerlich, vor allem für
Thomas. Wir stellen fest, dass unsere Smartphones abseits auf der
Koppel, auf der Wanda steht, ausreichenden Empfang haben. Es reicht
für eine Radioübertragung. Anpfiff ist um 21 Uhr, das Spielende also
entsprechend spät.
Es ist Mittsommer und wir
beschließen, auf der Koppel unter freiem Himmel zu schlafen. Eddie
zu unseren Füßen. Ab und zu kommt Wanda vorbei und zupft direkt
neben unseren Isomatten ein paar Halme. Deutschland spielt 2:2.
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